Jetzt kommt das große ABER. Diese Werte sind das theoretische Maximum. In der Praxis spielen etliche Faktoren eine Rolle, die diesen Wert mitunter auf ein Viertel reduzieren. Manche Faktoren können sich negativ aufaddieren, manche sogar aufmultiplizieren. Zu nennen wären hier:
Das verwendete Betriebssystem und dort vorhandene Leistungsbremsen wie Virenscanner, Firewalls oder schlechte Treiber
Typ und Qualität der Netzwerkkarte: Gerade für Onboard-Netzwerkkarten werden von den Herstellern auf Consumerboards zumeist die billigsten Komponenten gewählt, 50 Cent Ersparnis an Hardware bedeuten bei 100.000 Boards bereits 50.000 Euro Gewinn für den Hersteller. Fehler durch Softwareupdates zu korrigieren ist erheblich preiswerter als in höherwertigere Hardware zu investieren.
Qualität der Kabel: Von einem 10m-Kabel vom Krabbeltisch für 1,95 Euro kann man nicht das Gleiche erwarten wie von einem Markenkabel mit hochwertigen Steckern, dass nun einmal das 5-10-fache kostet.
Typ und Hersteller der Netzwerkhardware, die für die Verteilung des Netwerkverkehrs zuständig sind: Wer den Werbeversprechen des Billigherstellers auf dem bunten Pappkarton mit dem 15,- Euro-Switch wirklich glaubt, tut sich keinen Gefallen. Hier gilt immer wieder, dass falsch gespartes Geld zum Fenster rausgeworfen ist, weil man immer doppelt kauft.
Auch bei „all-in-one“ Geräten, die man von seinem DSL-Anbieter bekommt, muss man sich immer bewusst sein, dass diese Geräte immer nur einen Kompromiss darstellen können und niemals das Optimum, das man durch auf ihren Zweck spezialisierte Komponenten erzielt.
Einen entscheidenden Punkt vergessen viele Anwender: Das beste und leistungsfähigste NAS kann seine Stärken nur dann ausspielen, wenn die Gegenstelle überhaupt in der Lage ist die Daten mit der Geschwindigkeit zu liefern oder zu senden. So mancher Laptop, der zwar mit einer Gigabit Netzwerkkarte ausgestattet ist, quält sich schon für 20 MB/Sekunde durch seine stromsparende Platte, die gemütlich mit 4200 Umdrehungen rotiert.
Übertragungsprotokolle die beim Transfer der Daten zur Verwendung kommen sind ebenfalls nicht zu unterschätzen. Wer mit CIFS/SMB nicht zufriden ist, kann bei Nutzung des auf Transfer spezialisierten FTP mitunter noch einiges herausholen.
Zu guter Letzt spielen auch die Arten der Dateien eine Rolle: Es stellt einen großen Unterschied dar, ob man 2000 Fotos mit je 512KB Größe überträgt, oder aber eine einzige 1GB-Datei. Hier kann der Durchsatz im Extremfall auf ein Viertel einbrechen.
Allgemeine Tips für „Speed-Junkies“
- Verwendung von Intel Gigabit Netzwerkkarten anstelle der Onboard NIC
- Verwendung hochwertiger CAT 5e Kabel von Markenherstellern wie Draka oder Dätwyler, ausgestattet mit Steckern von Hirose.
- Verteilung des Netzwerkverkehr mittels hochwertiger Switche, zu nennen wären hier die blauen Business Netgear Produkte mit 30 Jahren Garantie für den Erstkäufer, oder aber die im professionellen Umfeld oftmals verwendeten HP Geräte.
- Bevor alle Schuld dem NAS zugeschoben wird einfach testhalber andere Clients mit dem NAS verbinden, und den Dateitransfer mit einem anderen Protokoll testen, z.B FTP anstelle von CIFS/SMB.
- Glaube nicht jede Zahl, die ein Dateibrowser beim Transfer anzeigt. Echte Tools zu Geschwindigkeitsermittlung im Netzwerk sind da wesentlich korrekter wie zum Beispiel das „Intel NAS Performance Toolkit“ oder IOzone. Einen Testbericht mit IOzone findest du hier in unserem Wiki.
Ein kleiner Gedankengang noch zum Grübeln:
Spielt es in der Praxis wirklich eine so entscheidene Rolle, ob das NAS 40, 60 oder 80MB/Sekunde liefern kann?
- Das erstmalige Befüllen des Gerätes erfolgt bequem über Nacht, da ist es doch egal ob es um 3.00 oder 8.00 morgens fertig ist, so etwas macht man auch nur einmal.
- beim Öffnen eines Briefes oder einer haushaltsüblichen Tabellenkalkulation spielt die Netzwerkgeschwindigkeit keinerlei Rolle
- Beim Backup werden normalerweise nur neue oder geänderte Dateien übertragen, ist es so entscheident ob das nun 17 oder 14 Minuten dauert?
- Mediastreams laufen so und so, bei einem 100Minuten Film als 25GB Datei laufen gerundet nur 4,2MB pro Sekunde durch die Leitung, das schafft selbst ein 100mbit Netzwerk
Fakt ist, wer nicht wirklich ständig 20GB BlueRay Rip's im Netzwerk hin- und herschiebt kann auch mit geringen Übertragungsraten im Alltag leben und profitiert eher von den geringeren Anschaffungs- und Stromkosten eines etwas schwächeren Gerätes.
(verfasst von shakky4711)
Insbesondere würde ich gerne die Einstellungen in der DLINK nochmal genau überprüfen.
Tut mir leid ich weiss echt nicht wo dieser Beitrag genau hingehört, wer kann helfen ?
Tschüss Synology
SO ist es wahrlich!